: Präsidentenwahl spaltet Polen
■ Lech Walesa heißer Favorit in der ersten Runde
Berlin (taz) — Die am Sonntag stattfindenden Präsidentschaftswahlen haben die polnische Gesellschaft tief gespalten. Walesa, der Favorit, stilisiert sich als Retter der Nation und verspricht gleichzeitig, die Reform schneller voranzutreiben und das Lebensniveau der Bevölkerung zu bessern. Mazowiecki, sein Rivale, hat dem nur die Realitäten entgegenzusetzen. Er kämpft für Europäertum, Mäßigung und demokratische Verkehrsformen. Beide wollen den gleichen Ministerpräsideten: Leszek Balcerowicz, den Mann der rigorosen Sparpolitik, die mit immer weiteren Opfern gerade der Ärmsten bezahlt werden muß. Die Arbeiter und Bauern unterstützen mehrheitlich Walesa, weil er ihrer Unzufriedenheit eine Stimme gibt. Mazowiecki ist der Mann der Intelligenzija. Wahrscheinlich wird ein zweiter Wahlgang notwendig sein. TAGESTHEMA SEITE 3
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