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Polizeichef in Sicht

Heißer Kandidat für den vakanten Posten ist Dieter Glietsch (SPD), bislang oberster Polizist in NRW

Das heitere Beruferaten geht weiter: Als heißer Kandidat für den Posten des Polizeipräsidenten wird nun Dieter Glietsch gehandelt. Der 54-Jährige ist bis dato Polizeiinspekteur im Innenminsterium in Nordrhein-Westfalen, was eine andere Bezeichnung für den höchsten Polizeibeamten des Landes ist. Glietsch ist Polizist von der Pieke auf und gilt als hervorragender Polizeiführer. Vor allem aber: Er hat ein SPD-Parteibuch.

Seit der höchste Exekutivbeamte gestern in der Innenverwaltung zu einem Bewerbungsgespräch vorstellig geworden ist, läuft die Gerüchteküche heiß. Glietsch gelte als Wunschkandidat von Innensenator Ehrhart Körting (SPD), melden die Agenturen. Solange das nicht von offizieller Seite bestätigt worden ist, ist aber Vorsicht angesagt. Bis Freitag laufen weitere Bewerbungsgespräche. „Zu Personalien sagen wir grundsätzlich nichts“, erklärte die Sprecherin der Innenverwaltung, Henrike Morgenstern, auf Nachfrage. Derzeit sei nicht davon auszugehen, dass vor dem 1. Mai entschieden sei, wer der Neue an der Spitze der Berliner Polizei werde.

Nach dem Stand der Dinge scheint nur eines festzustehen: Der amtierende Polizeipräsident Gerd Neubeck ist aus dem Rennen. Der aus Franken kommende frühere Oberstaatsanwalt war der Wunschkandidat der Berliner Polizeibehörde. Auch die Gewerkschaft hatte sich für ihn stark gemacht. Der 50-jährige Neubeck hat sich als hervorragender Verwaltungsreformer einen guten Ruf erworben. Sein Manko ist aber, dass er als konservativ gilt und vom früheren CDU-Senator Eckart Werthebach im Jahr 2000 als Vizepräsident an die Spree geholt worden ist. Schon damals war ihm in Aussicht gestellt worden, Hagen Saberschinsky einmal zu beerben. Dass es nun anders kommt, liegt an der SPD-Parteispitze, die Widerspruch gegen den Mann aus Bayern eingelegt hat. PLU

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