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Polizei schirmt FAP ab

■ Antifa-Demonstration in Northeim mit Schlagstöcken aufgelöst

Mit einem Schlagstockeinsatz hat die Polizei am Samstag in Northeim ein Aufeinandertreffen der Autonomen Antifa mit etwa 150 Anhängern der rechtsradikalen FAP verhindert. Weder Polizei noch Antifa nannten Verletzte. Aus einer Demonstration gegen Rechts-extremismus heraus hätten Vermummte versucht, Absperrgitter an einer Straße zur Wohnung des FAP-Landesvorsitzenden Thorsten Heise (24) niederzureißen, teilte die Polizei weiter mit. Die Zufahrt war auf Weiseung der Stadt Northeim gesperrt worden. Der Polizei gelang es, die Demonstranten zum Umkehren zu bewegen.

Bei der Demonstration wurden nach Darstellung der Polizei vereinzelt Steine, Leuchtraketen, Böller sowie Flaschen mit nicht bestimmbarem Inhalt gegen die stark vertretenen Einsatzkräfte geworfen. Ein Demonstrant wurde deswegen vorläufig festgenommen, nach Feststellung seiner Personalien aber wieder freigelassen. An dem von zahlreichen Gruppen getragenen Protest nahmen nach Angaben der Polizei insgesamt rund 2.000 Menschen teil. Die Antifa sprach in einer Mitteilung von etwa 3.500 Teilnehmern.

Auf dem Gelände der Wohnung des FAP-Landesvorsitzenden Heise, der seit vergangenen Donnerstag in Haft sitzt, hatten sich nach Darstellung der Polizei nach einem Aufruf über das Info-Telefon der FAP schon seit Freitag abend rund 150 Anhänger und Mitglieder der Partei zu einer Gegendemonstration versammelt. Unter ihnen habe sich auch der FAP-Bundesvorsitzende Friedhelm Busse befunden. Das Haus sei von ihnen verbarrikadiert worden. Nach der Demonstration habe die Polizei die Personalien der FAP-Anhänger festgestellt. Dabei seien auch zahlreiche Schlagstöcke sichergestelt worden.

Heise war am vergangenen Donnerstag verhaftet worden, weil er auf einer Abiturfeier in Northeim mit einer Gaspistole auf Menschen geschossen haben soll. Wegen einer noch offenen Bewährungsstrafe hatte die Staatsanwaltschaft Haftbefehl beantragt. dpa

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