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Archiv-Artikel

Polizei marschiert in Tibet auf

CHENGDU ap ■ In Tibet ist es am Jahrestag der massiven antichinesischen Proteste ruhig geblieben. Angesichts einer starken chinesischen Polizeipräsenz herrschte allerdings eine gespannte Atmosphäre. Augenzeugen berichteten am Samstag aus der tibetischen Hauptstadt Lhasa, dass vor allem um den Jokhang-Tempel bewaffnete Polizisten patrouillierten. Im vergangenen Jahr war der Jahrestag des Tibet-Aufstands vom 10. März 1959 Anlass für Proteste gegen die chinesische Herrschaft. Ab dem 14. März kam es schließlich zu wochenlangen Unruhen, die von Tibet auf benachbarte Provinzen übergriffen. Dabei kamen nach offiziellen Angaben 22 Menschen ums Leben. Nach Schätzungen von Exiltibetern war die Zahl der Toten jedoch zehnmal so hoch. Auch aus benachbarten chinesischen Regionen berichteten Einwohner am Samstag von Sicherheitsvorkehrungen ähnlich wie in Lhasa. In der Provinzhauptstadt Chengdu sperrte die Polizei die Zufahrt ins tibetische Umland.