: Polizei kontrolliert die Schweine weiter
■ Minister gegen Schweine-Tourismus
Hannover Nach einer Unterbrechung während der beiden Osterfeiertage setzt die niedersächsische Polizei am Dienstag ihre Kontrollen der Handelssperre zur Bekämpfung der Schweinepest fort. Das an Feiertagen grundsätzlich geltende Transportverbot sei im Rahmen der üblichen Streifenfahrten überwacht worden. Dabei wurden keine Verstöße festgestellt. Mehrere hundert Polizisten hatten seit Beginn der Handelssperre am vergangenen Mittwoch mehr als 130 Viehtransporte kontolliert und dabei lediglich zwei Verstöße festgestellt.
Das Ergebnis der Kontrollen belege die abschreckende Wirkung der Maßnahmen, sagte der Polizeisprecher. Bei einem Transporter im Raum Hannover war das Desinfektionsbuch mangelhaft geführt worden. Auf einem weiteren Transporter in Braunschweig hatte die Polizei einige Schweine ohne Kennzeichnung entdeckt.
Unterdessen hat der Staatssekretär im niedersächsischen Landwirtschaftsministerium, Uwe Bartels (SPD), angekündigt, das Land werde als Konsequenz aus der im Weser-Ems-Gebiet grassierenden Schweinepest „gravierende Fehlentwicklungen in der Massentierhaltung“ korrigieren. Durch eine „Ausdünnung der Tierbestände“ müsse einer weiteren Ausdehnung agrarindustrieller Betriebe und den daraus resultierenden Umweltproblemen ein Riegel vorgeschoben werden.
Bartels plädierte für regionale Erzeugergemeinschaften mit geschlossenen Systemen von der Ferkelerzeugung bis zum Mast-Ende. So könne die durch „Schweinetourismus“ begünstigte Seuchengefahr vermindert werden. Betriebe, die wie bisher wirtschaften wollten, müßten Risiko-Zuschläge an die Tierseuchenkasse zahlen.
dpa
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