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Polizei kesselt Demonstranten nach Krawallen ein

■ Während einer NPD-Demonstration in Bonn wurde Protestzug für drei Stunden festgehalten

Bonn (dpa/AFP) – Am Rande einer Demonstration der rechtsextremen NPD in Bonn ist es am Samstag zu Krawallen gekommen. Bei Zusammenstößen zwischen Gegendemonstranten aus der linken Szene und der Polizei wurden nach deren Angaben zwölf Beamte und drei Demonstranten – zumeist durch Stein- und Flaschenwürfe – leicht verletzt.

221 Personen wurden vorläufig festgenommen, so die gestrige Bilanz der Bonner Polizei. Die Sicherheitskräfte waren mit 2.000 Beamten im Einsatz. Die Auseinandersetzungen hatten am Nachmittag begonnen, als über 200 Gegendemonstranten den vorgesehenen Marschweg der knapp 1.000 NPD-Anhänger blockierten. Ein starkes Polizeiaufgebot, das die Straße räumen wollte, wurde den Angaben zufolge mit Flaschen und Steinen beworfen. Die Beamten seien auch mit Reizgas angegriffen worden, hieß es. Daraufhin kesselte die Polizei die gesamte Gruppe für rund drei Stunden ein, erklärte sie für vorläufig festgenommen und nahm 65 Beteiligte zur Personalienfeststellung mit in das Präsidium. Erst als eine Gruppe von Abgeordneten vom Grünen-Parteitag in der Beethovenhalle zur Demonstration kam und von der Einsatzleitung eine Auflösung des Kessels verlangte, entspannte sich die Lage allmählich. Am Abend wurden nach Polizeiangaben alle Festgenommenen wieder freigelassen.

Die NPD-Aktion richtete sich gegen die sogenannte Wehrmachtsausstellung in der Bonner Beethovenhalle. Bei Kontrollen waren drei Rechtsextremisten festgenommen worden, weil bei ihnen Waffen gefunden wurden, so die Polizei. Mit friedlichen Mitteln wandten sich am Samstag rund 700 Gegendemonstranten – vor allem Gewerkschafter, Mitglieder von Friedensorganisationen, PDS und DKP – gegen die NPD. Grünen- Vorstandssprecher Jürgen Trittin regte am Wochenende an, über ein Verbot rechtsxextremer Parteien nachzudenken, falls „demokratischer Protest“ nicht ausreiche.

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