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Polizei bei der IG Metall - Haftbefehl gegen Lappas

■ Chef der Gewerkschafts–Holding BGAG, Lappas, soll auf dem IG Metall–Kongreß in Hamburg verhaftet werden / Ausverkauf von Gewerkschaftseigentum bestätigt

Hamburg (dpa/ap) - Nach dem ergebnislosen Versuch, den BGAG–Vorstandschef Alfons Lappas in seiner Wohnung in Friedrichsdorf bei Frankfurt zu verhaften, ist die Kripo auf dem Gewerkschaftskongreß der IG Metall erschienen, um Lappas in Beugehaft zu nehmen. Der Haftbefehl soll vom Bonner Amtsgericht ausgestellt worden sein. Lappas konnte jedoch mit seiner Rede vor der IG–Metall bei Redaktionsschluß beginnen. In einer Sondersitzung des DGB–Bundesvorstandes haben mehrere Gewerkschaftsvorsitzende „massive Kritik“ am Verhalten von Lappas vor dem NH– Untersuchungsausschuß geübt. Nach dem Ausstieg aus der NH und dem Lebensmittelkonzern „co op“ wollen die Gewerkschaften auch ihre anderen Unternehmen - unter anderem die „Volksfürsorge“ und die BfG - umstrukturieren. Lappas sagte vor dem IG Metall–Kongreß nach dem vorab veröffentlichten Manuskript: „Unsere Überlegungen gehen dahin, gemeinwirtschaftliche Unternehmen auch für außenstehende Kapitalanleger zu öffnen. Fortsetzung auf Seite 2 Schon kurz nach dem Verkauf des Wohnungsbaukonzerns Neue Heimat an den Berliner Brotfabrikanten Horst Schiesser hatten führende Gewerkschaftsfunktionäre angedeutet, daß Anteile des gewerkschaftseigenen Versicherungskonzerns Volksfürsorge an der Börse angeboten werden könnten. Lappas sagte am Sonntag: „Wir werden die Prüfung der Möglichkeit einer Marktöffnung der Unternehmens kurzfristig abschließen und unsere Vorschläge unterbreiten. Auch wenn der endgültige Weg der Veränderung der Beteiligungsstrukturen noch nicht feststeht, so ist doch sicher, daß wir dabei nur Wege einschlagen werden, die die Schonung der Finanzkraft der Gewerkschaften gewährleisten“. Lappas sagte, die Gewerkschaften müßten Wege finden, „den weiteren Kapitalbedarf der Unternehmen im Wachstum ohne die Bindung weiteren Gewerkschaftsvermögens zu sichern.“ Es sei „unumgänglich, die Beteiligungen in Feldern aufzugeben, wo der soziale Auftrag erfüllt ist oder nicht mehr mit vertretbarem Aufwand erfüllt werden kann“. Dazu gehörten der Lebensmitteleinzelhandel und die Wohnungswirtschaft. Lappas deutete an, daß die Gewerkschaften sich möglicherweise künftig „im Bereich der Zukunftstechnologien, speziell der EDV“, engagieren könnten und möglicherweise auch „Aktivitäten im stark expandierenden Medienbereich“ entwickeln wollten. Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen.

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