: Politischer Mord
■ Protestaktionen zum Mord an Ufuk Sahin
Nach dem gewaltsamen Tod des Türken Ufuk Sahin (s. Bericht S.1) rufen verschiedene Organisationen zu Protestaktionen auf. Von morgen an soll am Tatort am Wilhelmsruher Damm eine Mahnwache stattfinden. Für Freitag, 17 Uhr, ist eine Kundgebung am S-Bahnhof Wilhelmsruher Damm mit einer anschließenden Demo geplant. Am Samstag um 12 Uhr soll vom Breitscheidtplatz aus eine Demo zum Rathaus Charlottenburg stattfinden. Von den im Rathaus vertretenen Parteien hörte man bisher kein Wort; weder AL noch SPD hielten eine kurze Pressemitteilung für angebracht. Die FDP-Reinickendorf warnte immerhin davor, „daß hier die Saat von Ausländerhaß und Deutschtümelei auf erschreckende Weise aufging und bei dem jugendlichen Täter zu unbeherrschter Kurzschlußreaktion“ geführt habe. Die SEW forderte ein Verbot „aller Vereine, Organisationen und Parteien, die sich an der Verbreitung nationalistischer und ausländerfeindlicher Parolen beteiligen“. Türkische Organisationen und Antifagruppen verlangten in einem Flugblatt unter dem Titel Politischer Mord in Reinickendorf vom Senat „sofort Maßnahmen gegen rassistische und faschistische Parolen bis in die Rathäuser hinein“. Die Sozialsenatorin Stahmer hat der Familie Sahin soziale Unterstützung zugesagt. Wer Frau Sahin und ihrem zweijährigen Kind finanziell helfen will, wende sich an die Ausländerbeauftragte, Potsdamer Str. 65, Tel.: 2604-2351 oder an die Familienberatungsstelle, Fennstraße 33, 1000 Berlin 65.
Ve.
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