„tag der demokratie“ : Politische Zechprellerei
So ist das mit dem Geld: An ihm zerbrechen Freundschaften – zumal dann, wenn sie nur um der Öffentlichkeit willen inszeniert werden. Die CDU will sich nicht finanziell an den Kosten für den „Tag der Demokratie“ vor dem Brandenburger Tor beteiligen. Es fehlen 40.000 Euro, und die CDU sagt, sie habe kein Geld.
KOMMENTAR VON PHILIPP GESSLER
Das ist, mit Verlaub, schäbig. War es doch gerade die CDU, die stets argumentierte, man solle einen Marsch von Neonazis 60 Jahre nach Kriegsende durchs Brandenburger Tor verhindern – wegen des Rufs Deutschlands in der Welt, den Konservative immer gern bemühen. Der „Tag der Demokratie“ aber war die einigermaßen elegante Lösung, gerade diesen Marsch durch das Berliner Symbol zu vereiteln.
Jetzt nicht dafür zu zahlen, das riecht nach politischer Zechprellerei. Man muss den „Tag der Demokratie“ nicht hymnisch feiern, um einzuräumen, dass die Sache doch funktioniert hat. Und die CDU sei daran erinnert, dass sie zur Zivilgesellschaft gehört wie Bürgerinitiativen und Gewerkschaften auch. Das Geld für den „Tag der Demokratie“ war, na ja, fast jeden Cent wert.
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