: Politiker-Bekenntnis zu Hafen-Hafen-Shuttle
■ Container zwischen Hamburg und Bremen vielleicht doch auf die Schiene
Erste Annäherung im hansestädtischen Streit um eine Container-Zugverbindung zwischen den Häfen Bremerhaven und Hamburg. Die Hamburger Wirtschaftsbehörde hat gestern bestätigt, daß sich der Bremer Hafensenator Uwe Beckmeyer, Hamburgs Wirtschaftssenator Erhard Rittershaus und Niedersachsens Wirtschaftsminister Peter Fischer am Mittwoch darauf geeinigt haben, den Containerverkehr zwischen den beiden Häfen von der Straße auf die Schiene zu verlagern.
Derzeit werden rund 75.000 Container jährlich per Lastwagen von Bremen nach Hamburg kutschiert. Der Hamburger Senat und die Hamburger Hafenwirtschaft hatten sich bisher dagegen gewehrt, die Schienen der Hafenbahn mit denen der Elbe-Weser-Verkehrsbetriebe (EVB) zu verbinden und einen Schienen-Shuttle einzurichten.
Damit es möglichst noch in diesem Frühjahr zu einem Abkommen zwischen den beteiligten Unternehmen kommt, sollen diese nun einen Vertrag ausarbeiten, der auch für Hamburgs Hafenwirtschaft akzeptabel ist. Erste Hamburger Bedingung: Der Schienen-Shuttle darf nicht dazu führen, daß bisher in Hamburg gelöschte Container künftig im für die Reedereien günstig gelegeneren Bremerhaven angelandet werden. Zweite Hamburger Bedingung: Den Transport der Container soll nicht die private EVB übernehmen sondern die Transfracht – einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn AG. Begründung der Wirtschaftsbehörde: Eine Genehmigung für die private EVB, die Hafenbahn-Schienen zu nutzen, würde einen Präzedenzfall für andere private Nutzer schaffen, ebenfalls ein Nutzungsrecht zu beanspruchen.
Die Wirtschaftsbehörde warnte dann gestern auch vor allzu großem Optimismus: Bisher gebe es lediglich eine politische Einigung, der Schienen-Shuttle könne durchaus noch an Detailfragen scheitern.
dpa/uex
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