: Politik soll sich um Essen kümmern
BERLIN taz ■ „Der Lebensmittelpolitik fehlt der Biss“, stellte Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode gestern zum einjährigen Bestehen der Verbraucherorganisation fest. Um das zu belegen, nannte er drei Beispiele: Eineinhalb Jahre nach dem Nitrofen-Skandal sei immer noch niemand zur Verantwortung gezogen worden. Etwa genauso lang sei bekannt, dass in Chips und Lebkuchen das krebsverdächtige Acrylamid stecke. Doch traue sich Rot-Grün nicht, die Industrie zu verpflichten, die Belastungswerte auf Verpackungen anzugeben. Jetzt drohe auch noch die Gentechnik auf den Tellern. „Die grüne Verbraucherministerin Renate Künast muss sich mit der Wirtschaft anlegen“, forderte Bode. Foodwatch wurde im Oktober 2002 von Ex-Greenpeace-Chef Bode initiiert und versteht sich als Anwalt für Verbraucher: Die Organisation liefert Infos zu Lebensmitteln. Mit ihrer Kampagne „Alarm im Kühlschrank“ hat sie bisher 6.500 Mitglieder geworben. HG