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Archiv-Artikel

Polen: Bischöfe sichten Stasiakten

WARSCHAU dpa ■ Eine vom polnischen Episkopat berufene Kommission hat gestern die Untersuchung von Geheimdienstakten im Institut des Nationalen Gedenkens (IPN) begonnen. Das IPN ist für die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit sowie die Verfolgung nationalsozialistischer und stalinistischer Verbrechen zuständig. Die Kirchenvertreter wollen vor allem Einsicht in die Materialien der Abteilung des kommunistischen Geheimdienstes, die für die Bespitzelung der Kirche zuständig war. Die Diskussion um die Verstrickung von Priestern in den kommunistischen Geheimdienst in Polen hat sich verschärft, nachdem eine Zeitung Spitzelvorwürfe gegen Erzbischof Stanislaw Wielgus erhoben hatte, der am 7. Januar als neuer Erzbischof von Warschau in sein Amt eingeführt werden soll. Wielgus sei mehr als 20 Jahre als Mitarbeiter des Geheimdienstes tätig gewesen, behauptete die Gazeta Polska. Wielgus wies die Vorwürfe zurück. Er habe nie andere Priester bespitzelt.