Polemischer Rundumschlag

■ betr.: „Die Protokolle der Weisen von Wandlitz“, taz vom 19. 12. 95

[...] Natürlich steht einer Sachkritik auch an Juden oder von Juden geschriebenen Werken nichts im Wege; dieser wütende Verriß des Wolffsohn-Buches von Michael Bodemann ist jedoch nicht nur unsachlich oder streitlustig, sondern zutiefst diffamierend und geradezu skandalös. Das gilt vor allem für die herrlich „tolerante“ Aufforderung an den Historikerverband, die „Praxis eines derartigen Kollegen“ zu verurteilen. Gar „schändlich“ sei es, daß dieser „Person“ – gemeint ist Prof. Wolffsohn! – die Ehre zuteil wurde, am Volkstrauertag die Festrede zu halten. Sicher hätte der Autor allzu gern „Unperson“ geschrieben, seinem Wutpegel nach zu urteilen. Einen Vorteil hat dieser polemische Rundumschlag zweifellos: die taz ist ihrer bekannt antizionistischen Einseitigkeit – diesmal in etwas anderer Variation – treu geblieben. Zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre! Felizitas Küble, Münster