■ DER TIP: Poesie und Ästhetik
(„Süden“, ARD, 23.50 Uhr) Der junge Argentinier Floreal wird 1983 nach fünf Jahren Haft entlassen. In der Nacht seiner Heimkehr erlebt er in seinen Erinnerungen noch einmal, was seine Freunde und er unter der Militärdiktatur erlitten haben.
„Das Kino muß immer mehr zurückkehren zu einer größeren Poesie und Ästhetik. Die Essenz jeder künstlerischen Schöpfung ist das poetische Bild“, meint Regisseur Fernando E. Solanas und hat seine eigene Forderung mit „Süden“ (Sur) eindrucksvoll bestätigt. Die Rückkehr Argentiniens zu Freiheit und Demokratie und die Liebe sind zentrale Themen seines Films. In deutlicher Distanz zu traditionellen Formen des Erzähkinos bedient sich Solanas ausgesprochen theatralischer Mittel, um mit eindruckvollen Bildern zu einer eigenen poetischen Wahrheit zu gelangen.
„Süden“ wurde 1988 in Cannes mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet.
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