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Plutonia Plarre hat den Müll von SIlvester studiertEs gab Jahre, da sah es viel schlimmer aus

Sauber war vorvorgestern Foto: dpa

Es nieselt. Fünf Männer in Orange stehen auf der Mittelinsel am Oranienplatz. Die Kapuzen über die Köpfe gezogen, die Hände tief in den Taschen vergraben, treten sie fröstelnd von einem Fuß auf den anderen. Sie warten auf das Müllauto. Vor ihnen ein riesiger Haufen: Pappkartons, Böllerreste, Glitzerpapier, Scherben. Überreste von Silvester. Überall in der Stadt ist die BSR an diesem Montag mit dem Neujahrsputz beschäftigt. Hauptverkehrsstraßen und Anziehungspunkte für Touristen wie Kurfürstendamm, Potsdamer Platz und Alexanderplatz hat die BSR bereits am Neujahrstag von Böllerresten befreit. Nun arbeiten sich die Einheiten mit Besen und Schaufeln in den Nebenstraßen vor.

Vor manchen Häusern ist der Bürgersteig blitzblank, vor anderen liegt knöcheltief die Hinterlassenschaft der Silvesterfeierlichkeiten. Auffällig viele Kartons von der Größe einer Lkw Batterie befinden sich darunter: 79 Schuss Feuerwerksrohr-Batterie steht auf der Verpackung. 50 Meter Effekthöhe, 50 Sekunden Brenndauer. Ein kurzer Spaß für so viel Müll. Alle Batterien müssen die BSR-Leute einzeln aufsammeln. Die Kehrmaschinen sind von den Ungetümen überfordert.

Eine interessante Frage wäre nun, ob die Berliner mehr oder weniger geballert haben als in den Vorjahren. Der Müll werde nicht gemessen, sagt BSR-Sprecher Sebstian Harnisch. Er könne sich da nur auf die subjektive Einschätzung der Einsatzkräfte berufen, die da laute: Das Aufkommen sei in etwa gleich. Wie lange dauert es, bis die Stadt wieder sauber ist? Auch da könne er keine Prognose machen, sagt Harnisch. „Falls es zu einem Wintereinbruch kommt, hat der Winterdienst immer Vorrang vor den Reinigungsmaßnahmen“.

Beim Stichwort Wintereinbruch werden Erinnerungen wach an den Januar 2010. Damals begann das neue Jahr mit tiefen Minusgraden. Die S-Bahn fuhr nicht mehr. Die Türen waren eingefroren, die Bremssysteme versagten. Auf den Bürgersteigen bildeten sich dicke Eisschichten. Aber nicht nur die Böllerreste wurden im Eis konserviert, auch die Hundescheiße wurde auf diese Weise frisch gehalten. Erst Wochen später gab es Tauwetter. Arme BSR, die den Scheiß wegmachen musste.

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