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Pleitewelle in Umzu

In Niedersachsen 30 Prozent mehr Insolvenzen als noch vor einem Jahr / Ministerin: „Verfrühte Spekulation“

Die Pleitewelle nimmt in Niedersachsen fast dramatische Formen an. Die Zahl der Insolvenzanträge stieg nach Schätzungen von Manuel Rheinhold von der Wirtschaftsauskunft Creditreform Hannover im ersten Halbjahr gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um rund 30 Prozent auf mindestens 1.100 Fälle. Ein ähnlicher Trend wie bei den Unternehmenspleiten sei vor allem im Mai und Juni bei Privatpersonen zu verzeichnen gewesen. So habe es beim Amtsgericht Hannover im ersten Halbjahr 50 Prozent mehr Offenbarungseide gegeben. Der Experte macht für diese Entwicklung die Firmenpleiten mit verantwortlich: „Das ist eine Folgeerscheinung. Geht der Arbeitsplatz verloren, gibt es meist sehr schnell finanzielle Probleme.“ Wirtschaftsministerin Susanne Knorre (parteilos) bezeichnete die Schätzungen am Dienstag als „verfrühte Spekulation“. Verlässliche Angaben seien erst im August zu erwarten. dpa

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