THEATER : Plätscherndes Eis
Nach Grönland, ins Land des schmelzenden Eises, in das Land mit der höchsten Selbstmordrate der Welt ist der Schweizer Regisseur und Musiker Christoph Marthaler gemeinsam mit der Ausstatterin Anna Viebrock und Schauspielern gereist. Nun präsentiert er auf Kampnagel drei Tage lang seine im Anschluss an die theatrale Expedition entstandene Inszenierung „+-o Ein subpolares Basislager“. Mitgebracht haben die Eisreisenden jede Menge Eindrücke, vor allem aber „ein Gefühl der Befreiung und Ruhe“. So richtig warm geworden ist das Publikum andernorts aber nicht mit der eisigen Einsamkeitserforschung des erklärten „Theaterverweigerers“. Zu sehr plätschere der Abend dahin, hat etwa der Tagesspiegel nach der Berlin-Premiere befunden. Und entsprechend plätscherten die Zuschauer wieder aus dem Saal – ganz langsam wie schmelzendes Eis. MATT
■ Do, 8. 12. bis Sa, 10. 12., Kampnagel, Jarrestraße 20