piwik no script img

Pimmelsexualisierte Jokes

betr.: „Ein stets Suchender“ (Der Grenzgänger Bertram September und sein politischer Blick), taz vom 3. 11. 01

Schon seit geraumer Zeit hat die taz für mich eine Seite weniger. Die Wahrheit zu lesen, wurde von mir um die Artikel reduziert, bei denen ich mich stark an die netten Schulkameraden meiner vierten Klasse erinnert habe. Alles, aber auch alles wird irgendwie mit dem spaßigsten und irgendwie anscheinend erfrischendsten aller Themen zusammengebracht: Sex.

Es waren fast ausnahmslos Jungen, die diese Phantasien immer lauthals äußert mussten, und sie trafen fast immer nicht den Humor, den auch andere teilen konnten. Aber davon unbeirrt, ließen sie nicht ab, ihre pimmelsexualisierten Jokes immer und immer wieder von sich zu geben, um danach kichernd unter dem Schultisch zu verschwinden.

Nie, nie hatte ich damit gerechnet, dass ich ausgerechnet in der taz diese vorpubertären Jüngelchen und Mädelchen wiedertreffen muss. [...] Bitte, bitte, liebe Redaktion, erspart mir, dass ich samstagsmorgens auch noch die widerlichen Schmiererein vom Jungenklo ansehen muss. MARITA KAMPSHOFF, Dortmund

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen