piwik no script img

Pflege mit Pferdefuß

■ Kritik: Aushöhlung der ambulanten Hilfe

Über die Finanzierung der Pflegeversicherung wird schon lange diskutiert, aber wer spricht von den Veränderungen für die Betroffenen? Der Verein Selbstbestimmt Leben e.V. und die Assistenzgenossenschaft Bremen wollen über die Auswirkungen informieren. Sie sehen in der „Pflegeversicherung, wie sie jetzt geplant ist, eine akute Bedrohung des selbstbestimmten Lebens behinderter und pflegeabhängiger Menschen“.

Um zu gewährleisten, daß auch Pflegebedürftige nicht einfach in Heime abgeschoben werden, steht für sie die ambulante Versorgung der Betroffenen im Vordergrund. Darum war bislang eine Unterbringung im Pflegeheim nur im Notfall vorgesehen. Im neuen Pflegegeldgesetz wird dieser festgeschriebene Grundsatz so umformuliert, daß es einer Aushöhlung der ambulanten Pflege gleichkommt, wenn es bei diesem Gesetzentwurf bleibe, sagt Horst Frehe, Richter am Sozialgericht und selbst Rollstuhlfahrer. Der rechtliche Anspruch auf Vermeidung der Heimunterbringung falle weg. S.W.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen