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Archiv-Artikel

Pfahls muss noch warten

Frankreichs Justiz braucht Zeit bis zur Auslieferung

PARIS/AUGSBURG ap ■ Die französische Justiz rechnet nicht mit einer schnellen Auslieferung von Holger Pfahls. Es werde „ein bis zwei Monate“ dauern, bis der Ex-Rüstungsstaatssekretär nach Augsburg überstellt werde, hieß es aus dem Pariser Justizministerium. Wenn Rot-Grün alle Unterlagen weitergeleitet habe, müssten das Pariser Berufungsgericht und Premier Jean-Pierre Raffarin der Auslieferung zustimmen.

Der Leitende Augsburger Oberstaatsanwalt Reinhard Nemetz dementierte einen Bericht der Berliner Zeitung, wonach ein BKA-Mitarbeiter und Ex-BND-Mitarbeiter Pfahls zweimal vorm Zugriff der Zielfahnder gerettet hätten. „Wir haben keinerlei Erkenntnisse, die sich auch nur andeutungsweise in diese Richtung bewegen“, so Nemetz. Pfahls ist wegen Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung angeklagt. Für Panzerlieferungen nach Saudi-Arabien 1991 soll er von Lobbyist Karlheinz Schreiber zwei Millionen Euro kassiert haben.