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„Pestizide vom Markt“

■ Greenpeace besucht Chemiekonzerne

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die Chemiekonzerne BASF, Bayer, Hoechst und Schering aufgefordert, sofort alle Pestizide vom Markt zu nehmen, da sie das Grundwasser verschmutzen. „Die Firmen starten einen Generalangriff auf unsere letzten sauberen Wasserreserven. Sie sind für die Verschmutzung unseres Grundwassers verantwortlich“, kritisierte gestern Greenpeace-Wasserexperte Jörg Naumann.

Mit ihrem Aktionsschiff „Beluga“, das gestern von der Überseebrücke startete, wollen die UmweltschützerInnen in den nächsten vier Wochen den großen Pestizidherstellern in Deutschland „einen Besuch abstatten“. Unter dem Motto „750 000 Menschen fordern keine Pestizide im Wasser“ will Greenpeace erreichen, „daß wenigstens die 13 am häufigsten gefundenen Pestizide vom Markt genommen werden“, so Naumann. Zugleich soll bei der „Wassertour –94“ eine Karte erstellt werden, auf der alle belasteten Brunnen registriert werden sollen.

Bisher seien die Informationen darüber nur lückenhaft. Doch im Hamburger Umland sind schon längst erste Pestizidbelastungen des Grundwassers gemessen worden. Im größten Baumschulgebiet der Welt, dem Kreis Pinneberg, sind die Pestizid-Grenzwerte in mehreren Brunnen bereits so deutlich überschritten, daß einige der Wasserquellen geschlossen werden mußten.

Die Industrie hat ihre Lösung aus dem Pestizid-Debakel jedoch längst parat. Greenpeace-Wasserexperte Naumann: „Statt Pestizide durch ökologischen Landbau zu reduzieren, versuchen Hersteller die Gesetze so zu verändern, daß höhere Grenzwerte zugelassen und die Vergiftung legalisiert wird.“

dpa/tl

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