: Personalrat blockiert sich Stelle frei
■ Trickreiche Stellenbesetzung in der Klinik Ost
Um ihren Chef auf eine gutdotierte Leitungs-Position zu hieven, für die er nicht entsprechend qualifiziert ist, geht der Personalrat des Zentralkrankenhauses Bremen-Ost zur Zeit durch alle Instanzen.
Für die Leitung des medizinisch-soziologischen Dienstes in der Suchtklinik in Sebaldsbrück wurde letzten Herbst eine Stelle ausgeschrieben. Verlangte Qualifikation: Ein universitär abgeschlossenes Soziologie- oder Pädagogik-Studium. Es gingen Bewerbungen ein, doch die Auswahlkommission mit Beteiligung des Personalrates wurde sich nicht einig: Die Direktion entschied sich für eine externe Bewerberin, der Personalrat stimmte für eine Hausbewerbung.
Hinter dieser Hausbewerbung verbirgt sich der derzeitige Personalratsvorsitzende Lothar Schröder, Beruf: Sozialarbeiter mit Fachhochschulstudium und damit nicht entsprechen qualifiziert.
Wie im Personalvertretungsgesetz vorgesehen, sollte die Senatorin für Gesundheit nach dem Veto des Personalrates schlichten. Sabine Uhl, die dieses Amt kommissarisch verwaltet, sprach sich Ende Januar ebenfalls für die externe Bewerberin aus — der Personalrat akzeptierte wiederum nicht.
Der Vorgang beschäftigt nun die Einigungsstelle bei der Senatskommission für das Personalwesen (SKP), die innerhalb eines Monats einen neutralen Vorsitzenden für das Einigungsverfahrens bestimmen muß — der wird letztendlich entscheiden. Für den Termin der Einigung gibt es allerdings keine Frist.
„Wir sind natürlich daran interessiert, daß die Stelle schnellstmöglich wieder besetzt wird“, sagt Helga Loest, Sprecherin der Gesundheitsressorts. Die Leitung des medizinisch-sozialen Dienstes in der Suchtklinik ist seit mittlerweile viereinhalb Monaten unbesetzt.
Der Personalrat hält sich derweil bedeckt: „Kein Kommentar.“ skai
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen