: Perez empört über Asis
■ UN-Generalsekretär weist Vowurf der „Mitverantwortung“ für Krieg zurück
New York (dpa) — UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar hat die Anschuldigung des irakischen Außenministers Tarik Asis, er sei „persönlich“ mitverantwortlich für die gegen den Irak begangenen „entsetzlichen Verbrechen“, am Mittwoch zurückgewiesen und erneut an Bagdad appelliert, den Weg zum Frieden freizumachen. „Ich habe Ihren Brief vom 24. Januar mit Bedauern gelesen und kann die darin enthaltenen Anspielungen nur zurückweisen“, heißt es in dem in der UNO veröffentlichten Schreiben.
Der Brief des Außenministers hatte in der UNO wegen der undiplomatischen Schärfe erhebliches Aufsehen erregt.
Perez, der sich bis zuletzt — unter anderem in Bagdad — darum bemüht hatte, den drohenden Krieg abzuwenden, war von Asis in einem Atemzug mit jenen Staaten angegriffen worden, die im Sicherheitsrat für die gegen den Irak gerichteten Resolutionen gestimmt hatten.
„Die Staaten, die diese Resolutionen aus den genannten Motiven unterstützt haben und Sie persönlich tragen vor der Geschichte und der Menschheit Verantwortung für die entsetzlichen Verbrechen, die gegen das edle, um seine Freiheit kämpfende Volk des Iraks verübt werden“, hieß es in dem Schreiben, das auch zahlreiche Angaben über angebliche Angriffe auf zivile Ziele und deren Opfer enthielt.
Perez erinnert in seiner zwei Seiten langen Antwort an seine verschiedenen Vermittlungsbemühungen und wiederholt noch einmal seinen Appell vom 15. Januar, in dem er den irakischen Präsidenten Saddam Hussein aufgefordert hatte, seine Bereitschaft zum Erfüllen der UNO- Resolutionen zu erkennen zu geben.
„Ich glaube weiterhin, daß eine solche Antwort nötig ist, um eine friedliche Lösung für diesen schweren und tragischen Konflikt zu finden und Menschenleben zu retten“, schreibt Perez.
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