Peinliches Foto

Betr.: „Schüler mögen SZ Rübekamp“, taz bremen, 3. 5. 2008

Schön, dass die taz mit diesem Artikel die Qualitätsentwicklung an den Berufsschulen zur Kenntnis nimmt. Schade nur, dass sie diese Entwicklung einzig für das SZ Rübekamp darstellt. Immerhin haben vier Modellschulen parallel etliche Jahre gearbeitet, und inzwischen – aufgrund der guten Erfahrungen mit dem Q2E-System – bauen alle 20 Berufsschulen des Landes Bremen dieses Qualitätssystem auf. Außerdem hat vor gut zwei Wochen die Senatorin für Bildung und Wissenschaft in Zusammenarbeit mit den Bremer Berufsschulen und namhaften Bildungswissenschaftlern auf einer großen Bilanzierungstagung diesen Prozess reflektiert und die sich daraus ergebenden Perspektiven eruiert.

Peinlich, dass die taz mit dem Foto das Q2E-System in die Nähe von Spickmich.de rückt. Die Berufsschulen brauchen auf einer professionellen Basis eine Feedback-Kultur, an der nicht nur Schüler, sondern auch Kollegen und auch Ausbilder beteiligt werden. Evaluationen müssen zu wichtigen Fragestellungen des Qualitätsprozesses erhellende Ergebnisse zutage fördern, damit die jeweilige Schule ihren gesamten Entwicklungsprozess steuern und voranbringen kann. Es ist mir klar, dass Journalisten nicht in die Tiefe von solchen Themen gehen können. Aber ein ernst zu nehmendes Qualitätsentwicklungssystem zu unterscheiden von den reißerischen Anprangerungsmethoden und Ventilangeboten von Internet-Seiten, das hätte ich schon erwartet. BARBARA LARISCH, BREMEN