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KommentarPeinliche Nummer

■ Stadtwerke: Bremen blamiert sich

Über Monate sind die Verhandlungen über den Verkauf der Stadtwerke hinter den Kulissen vorbereitet worden, über Wochen finden Gespräche statt – alles so geheim, wie es in Bremen nur geheim gehen kann. Gerade mal die Liste der Interessenten kam ans Licht der Öffentlichkeit. Das war auch gut so. Bei Verhandlungen mit einem derartigen Volumen stört das Gerede auf dem Marktplatz nur, und es kostet Geld, viel Geld.

So weit, so gut. Die Verhandler kennen sich, die Angebote sind unterbreitet. Jetzt müßte entschieden werden, wohin die Reise geht. Doch wie diese Entscheidung vorbereitet worden ist, das war schon ein ziemlich schlechter Stil. Da geht ein Finanzsenator in den Senat und stellt die heißesten Bewerber vor – und einer fehlt, angeblich wegen nicht erfüllbarer Bedingungen. Doch kurze Zeit nach dieser Information stellt sich heraus: Der Anbieter hatte noch mehr im Koffer. Zum Beispiel Ideen, wie die Geschäfte der Stadtwerke ausgeweitet werden könnten. Zum Beispiel die Idee, mit der Beteiligung eine große Niederlassung in Bremen anzusiedeln. Das bringt Steuergelder, das schafft Arbeitsplätze. Davon war allerdings beim Bericht des Finanzsenators im Senat nichts zu hören. Und die Firma hat von ihrem Rauswurf aus der Zeitung erfahren. Was so seriös angefangen hat, das ist gerade dabei, sich für Bremen zur Blamage zu entwickeln. Und die kostet Geld, viel Geld. Jochen Grabler

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