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Peinliche Ignoranz gegenüber Algeriern -betr.: "Kein Abschiebestopp für Algerier", taz-Bremen vom 21.11.1997

Betr.: „Kein Abschiebestopp für Algerier“, taz vom 21.11.1997

Hier in Bremen praktiziert Innensenator Borttscheller gegenüber dem großen Bonner Bruder längst fleißige und aufopfernde Nibelungentreue. Jüngstes Beispiel seines Eifers bildet eine Gruppe von Togoern, wobei er sogar vor dem Rausschmiß von minderjährigen Pennälern nicht zurückschreckt.

In Bremen will eine große Koalition von Abschiebern jetzt die politischen Flüchtlinge aus Algerien so schnell wie möglich loswerden. Dazu schwadroniert der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Klaus Peters: „Ein abgeschobener Asylant wird in Algerien nicht erschossen, weil er ein Asylant war“, usw. Abgesehen von der menschenverachtenden Sprache zeugen solche Aussagen auch von einem hohen Maß an Arroganz, Ignoranz und politischer Kurzsichtigkeit, was dann besonders peinlich wirkt, wenn noch totale Unkenntnis hinzukommt.

Wieland von Hodenberg, „Geistige Republik Zitzer“

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