: Pazifikforum ist über C-Waffenverbrennung besorgt
Port Vila (afp/taz) - Die Regierungschefs der 15 Mitgliedstaaten des Südpazifischen Forums haben nach kontroversen Debatten am Mittwoch in der Schlußerklärung ihrer jährlichen Konferenz in Vanuatu Pfötchen gegeben. Es sei „riskant“, die 400.000 US-Chemiewaffen auf dem Johnston -Atoll 1.300 km südwestlich von Hawaii zu verbrennen. Man sei „besorgt“ über die möglichen Risiken für die Umwelt und die Völker im Südpazifik, heißt es dezent. Zur Eröffnung hatte man sich dagegen verwahrt, nach 40 Jahren atomarer Verseuchung nun auch noch als „Giftklo“ mißbraucht zu werden. Noch am Dienstag war die Rede von der Entsendung einer wissenschaftlichen Delegation nach Johnston gewesen. In der Schlußerklärung trauten sich die Insel-Mini-Staaten nicht, den „alten Mann Amerika“ zu verurteilen. Der schon fast zynisch anmutende Vorschlag des australischen Premierministers Bob Hawke, das Forum solle die Zerstörung der Chemiewaffen als „internationale Abrüstungsmaßnahme“ begrüßen, wurde allerdings nicht angenommen. Hawke ließ drei Gutachten anfertigen, die die Verbrennungs-Methode der USA heiligsprechen. Greenpeace trug nicht nur Gegengutachten vor, sondern trägt sich auch mit zukünftigen Protestaktionen.
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