: Paulus Lalonde
■ Oder: Wie das Amt den Menschen prägt
Paris (afp/taz) - In den siebziger Jahren bewarb sich Brice Lalonde für Frankreichs Grüne um die Präsidentschaft, Ende der Achtziger ist er als Staatssekretär zuständig für den Umweltschutz - und siehe: jetzt ist „die weitreichende Sicherheit kerntechnischer Anlagen in Frankreich wissenschaftlich erwiesen“. Er habe sich anhand wissenschaftlicher Beweise überzeugt, daß die atomtechnische Sicherheit „weit mehr gewährleistet“ sei, als er früher angenommen habe, und folgerichtig könne er seine neuen Aufgaben in diesem Zusammenhang erfüllen, „ohne mich zu verleugnen“. Immerhin: Die Entsorgung von Atommüll macht ihm noch Sorgen; denn die Lagerung radioaktiver Abfälle sei mit „ethischen Problemen“ verbunden, die ihm „Unbehagen“ verursachten. Weder Unbehagen noch ethische Probleme sieht er hingegen im Zusammenhang mit der französischen Atombewaffnung.
mb
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen