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Paula und ich: Die neunte Woche

Paula und ich warten auf Preßwehen. Alle paar Minuten fühle ich mich bemüßigt, aufzuspringen und einen Blick in die Wurfkiste zu werfen. Alarmiert wurde ich, als das Tier gestern morgen in unserem gemeinsamen Büro ihre schöne neue Decke in Stücke riß. Warum das die Natur so vorgesehen hat, harrt der Aufklärung. Jedenfalls lauschte die Gesundheitsredakteurin schweren Atemzügen und kam umgehend zu der fachfrauischen Feststellung: „Es geht los.“ Mit guten Wünschen wie „Viel Spaß beim Gebären“ und „Immer schön auf die Fruchtblase achten“ wurden Paula und ich in den Schwangerschaftsurlaub verabschiedet.

Nichts ist seitdem geschehen. Zeit und Muße also, über so manches nachzudenken. Zum Beispiel über Frau F. aus der Behörde für I. Für gewöhnlich weiß sie auszuführen, warum bosnische Flüchtlinge nichts dringlicher wollen, als von der Behörde für I. eine Ausweisung zu bekommen, damit sich endlich ihr Wunsch nach freiwiliger Rückkehr erfüllt.

Doch nun beschäftigt Frau F. ein anderes Thema: die Diskriminierung gewisser Hunde, und zwar durch mich. Statt einem „von Ausgrenzung bedrohten Hund die Chance zu geben, sich auf Paula zu verwirklichen“, hätte ich einen Labrador-Rüden auf meine Labrador-Hündin gelassen. Rechtfertigungsversuche wie „Aber das ist ihr Freund“ oder „Er hat doch gar keine Papiere“ stimmten Frau F. nicht milder. „So etwas habe ich von Ihnen einfach nicht erwartet.“

Jetzt stehe ich da, von Frau F. als Rassehunde-Züchterin enttarnt, und warte auf das Platzen der Fruchtblase. Nicht daß ich nachtragend wäre. Aber sollte bei dem Wurf eine kleine Nervensäge dabei sein, steht der Name schon fest: Frau F. sim

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