Panter Stiftung unterstützt MENA-Journalistinnen : Konstruktiven Klimajournalismus fördern
Länder wie Iran, Kuwait oder Oman sind besonders von der Klimakrise betroffen. Die taz Panter Stiftung startete nun einen Workshop mit Journalist*innen vor Ort.
taz Panter Stiftung | „Die Welt hört uns schlichtweg nicht zu, wenn wir Klimagerechtigkeit fordern“, sagt Zeina Shahla, die Workshop-Teilnehmerin aus Syrien, über ihre Erfahrungen auf der COP29 in Baku.
Doch Aufgeben ist für sie keine Option: „Vielleicht müssen wir unsere Mittel und Kapazitäten aufbauen, aber wir müssen in jedem Fall präsent sein.“
Diesen Ansatz verfolgt auch die taz Panter Stiftung: Das Green Panter Projekt fördert Journalistinnen aus der MENA-Region, also aus Middle East und North Africa, in ihrer Klimaberichterstattung.
Beim Kick-off in Kairo kamen 23 Journalistinnen aus 16 Ländern zusammen; fünf nahmen wegen Visaproblemen per Zoom teil.
Rüstungsindustrie schadet
Während des Workshops erarbeiteten die Journalistinnen drängende Themen, wie etwa die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserversorgung und den Energieverbrauch sowie die Rolle militärischer Konflikte.
„Ein zentrales Problem ist die Rüstungsindustrie. Es geht nicht nur um Zerstörung durch Kriege, sondern auch um die Produktion von Waffen“, erklärt Rouba Abo Ammo, Journalistin aus dem Libanon.
In den nächsten zwei Jahren werden 13 Bereiche wie Landwirtschaft, Migration und Gesundheit in Online-Workshops vertieft. Pro Bereich sind drei Sitzungen geplant: ein Expertenvortrag, ein journalistisches Training und ein redaktionelles Meeting. Die letzte Sitzung 2024 wird Sara Schurmann vom Netzwerk Klimajournalismus begleiten.
Konstruktives Klima
Der Workshop richtet sich an Journalistinnen in der MENA-Region, da dort der Druck wächst: Der Mittlere Osten und Nordafrika erwärmen sich schneller als der globale Durchschnitt.
In Ländern wie Iran, Kuwait und Oman wurden bereits Temperaturen über 50 Grad gemessen. Gleichzeitig zeigt sich die größte Gender-Disparität über diverse Indikatoren – von politischer und wirtschaftlicher Partizipation bis hin zur Gesundheitsversorgung.
Trotz der multiplen Krisen in der Region entfaltete sich beim Kick-off-Meeting ein konstruktives Arbeitsklima, das zahlreiche Perspektiven einschloss. Die Vernetzung der Journalistinnen ist die Basis für transnationalen Dialog, in der MENA-Region selbst, aber auch mit deutschen Kolleg:innen.
■ Wie klappt Klimaberichterstattung heute? Nachzulesen im Handbuch: taz.de/climate-handbook