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Panne im Reaktor

■ Atomkraftwerk Brunsbüttel nach Bruch einer Rohrleitung heruntergefahren

Das Atomkraftwerk Brunsbüttel macht seinem Spitznamen „Pannenreaktor“ mal wieder alle Ehre. Gestern morgen mußte der Uralt-Meiler abgeschaltet werden. Innerhalb des Sicherheitsbehälters war zuvor eine Rohrleitung abgerissen, die an den Deckel des Reaktordruckbehälters anschließt und beim Herunterfahren der Anlage für die Verkürzung der Abkühlzeit sorgen soll. „Radioaktive Freisetzungen hat es nicht gegeben. Personen sind nicht geschädigt worden“, erklärte Schleswig-Holsteins SPD-Energieminister Claus Möller.

Der Schaden war am Montag bei einer Inspektion festgestellt worden, um die es zuvor massiven Streit zwischen Energieministerium und den Hamburgischen Electricitäts-Werken (HEW) gegeben hatte. „Ich bedaure, dass die von mir geforderte Inspektion erst auf Druck der Reaktorsicherheitsbehörde ausgeführt wurde“, polterte Möller nach Eingang der Schadensmeldung. Die HEW hätten die geforderte Inspektion erst in der ab Mai geplanten Jahresrevision vornehmen wollen.

Hintergrund für die vom Energieministerium verlangte Sonder-inspektion war eine Störung vom 14. Dezember 2001. Damals war im Sicherheitsbehälter des Atommeilers Dampf freigesetzt worden. „Die heute sichtbar gewordenen Befunde bestätigen, dass es damals entgegen der Einschätzung der HEW massive Erschütterungen oder Druckstöße im Rohrleitungsbereich gegeben hat“, sagte Möller: „Der Umfang des dabei entstandenen Schadens sowie die Ursache hierfür müssen umfassend aufgeklärt werden.“ Das Ministerium will hierzu mehrere Sachverständige hinzuziehen. Darüber hinaus wurde das Bundesumweltministerium über das gestrige „relevante Ereignis“ unterrichtet. mac

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