■ Bambusknappheit im Zoo: Pandabären in Not
Krefeld (AP/taz) – Die kleinen, nichtsnutzigen Pandabären im Krefelder Zoo schieben derzeit Kohldampf. Die Leib- und Lieblingsspeise der possierlichen Bärchen ist frischer Bambus, und der ist in der eigenen Plantage des Tierparks beinahe restlos alle, wie der Zoo am Freitag mitteilte. Die ausgesprochen gierigen Feinschmecker benötigen täglich frisch geschnittene Triebe, die wegen der anhaltenden Kälte nicht recht nachwachsen wollen. Noch müssen die Tiere nicht hungern, doch der Tierpark sah sich gezwungen, in einem Aufruf die Bürger um Bambusspenden zu bitten.
Die Leibspeise der rot-braunen Pelztiere, deren Heimat in Westchina und im Himalaya liegt, muß nach Angaben von Tierpfleger Hans-Christoph Schneidermann jeden Tag frisch von den Büschen geschnitten werden. Bereits am Freitag hatten mehrere Bürger auf den Aufruf reagiert und „Triebspenden“ angeboten. Pfleger waren am Nachmittag bereits unterwegs, um in Wohnzimmern oder Gärten die frischen Triebe der subtropischen Graspflanze zu schneiden.
Die etwa sieben Kilogramm schweren Pandas nehmen nach Angaben des Zoos zwar auch andere Nahrung zu sich, benötigen aber für eine artgerechte, optimale Ernährung eine tägliche Ration Bambussprossen als unerläßliches Zusatzfutter.
Bereits im April 1994 hatte der Krefelder Zoo eine ähnliche Spendenaktion gemacht. Die Resonanz damals war „überwältigend“ gewesen, wie es in der Erklärung des Tierparks hieß. Die Krefelder Pandas sind von Kopf bis Rumpf rund 65 Zentimeter groß und können etwa 13 Jahre alt werden. Die Kleinen Pandas sind Verwandte der größeren, schwarz-weißen Bambusbären, die auch ziemlich nichtnutzig sind.
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