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Pakistans Parlamente aufgelöst Vorsichtiger Optimismus bei der Opposition nach der Entlassung von Ministerpräsident Junejo durch Staatspräsident Zia ul-Hag / Jetzt mehr Unterstützung für die radikaleren afghanischen Mudjahedin?

Pakistans Parlamente aufgelöst

Vorsichtiger Optimismus bei der Opposition nach der

Entlassung von Ministerpräsident Junejo durch

Staatspräsident Zia ul-Hag / Jetzt mehr Unterstützung für

die radikaleren afghanischen Mudjahedin?

Islamabad (afp) - Einen Tag, nachdem Pakistans Staatspräsident Mohammed Zia ul-Haq überraschend das Parlament aufgelöst und die Regierung unter Ministerpräsident Mohammad Khan Junejo entlassen hat, sind am Montag die Gouverneure aller vier pakistanischen Provinzen diesem Schritt gefolgt. Sie lösten die Provinzparlamente auf und entließen ebenfalls die Minister. Ihre Begründung für diesen Schritt war dieselbe, die Zia am Vorabend genannt hatte, nämlich die angespannte Sicherheitslage. Die pakistanische Opposition begrüßte zwar die Entscheidung Zias, Junejo zu entlassen, äußerte jedoch Zweifel an seinen Absichten. Es müsse sich erst zeigen, ob die Übergangsregierung, die noch am Montag die Amtsgeschäfte übernehmen sollte, wirklich nur 90 Tage und nicht neun Jahre im Amt bleiben werde, hieß es. Beobachter rechnen damit, daß nach der Entlassung Junejos die afghanischen Mudjahedin, vor allem die radikaleren Gruppen, mit verstärkter Unterstützung aus Islamabad rechnen können.

In einer Erklärung hatte Zia am Vorabend betont, das Parlament habe die bei der Aufhebung des Kriegsrechts nach den Wahlen 1985 angestrebten Ziele nicht erreicht. Auch ihm sei es nicht gelungen, das „Leben, die Ehre und die Sicherheit der Bürger sowie ihr Eigentum“ zu schützen. Der abgesetzte Ministerpräsident Junejo sah sich bei seiner Rückkehr von einer Drei-Länder-Tour, die ihn zuletzt auf die Philippinen geführt hatte, vor vollendete Tatsachen gestellt.

Nach übereinstimmenden Angaben von westlichen Diplomaten und Vertretern der afghanischen Mudjahedin können nach der Entlassung von Junejo, der im Gegensatz zu Zia voll hinter dem Genfer Afghanistan-Abkommen steht, vor allem die radikal -islamischen Mudjahedin-Gruppen, die das Abkommen ebenfalls ablehnen, mit vermehrter Unterstützung aus Pakistan rechnen. Zia habe Afghanistan von Anfang an als sein „Baby“ betrachtet, erklärte Sayed Gailani von der gemäßigten Nationalen Islamischen Front. Zia selbst hatte in einem Interview mit der chinesischen Nachrichtenagentur Neues China am Sonntag nochmals die Hoffnung geäußert, daß es den Mudjahedin gelingen werde, die derzeitige Regierung in Kabul zu entmachten. Er hat niemals einen Hehl daraus gemacht, daß er eine befreundete islamische Regierung in Kabul schon deshalb schätzen würde, weil sie ihm den Rücken freihalten würde und er sich vermehrt auf Indien konzentrieren könnte.

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