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Pädagogik-Kongreß: Differenziert Geschichte aufarbeiten

Berlin (dpa) — Eine differenzierte Aufarbeitung der Geschichte hat der Präsident der deutschen Hochschulrektorenkonferenz, Hans Uwe Erichsen, gefordert. Auf einer Podiumsdiskussion zum Abschluß des 13. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft sagte er am Mittwoch in Berlin: „Wir haben jetzt eine Hexenjagd mit unabsehbaren Folgen.“ Die Veröffentlichung immer neuer Stasiakten verhindere geradezu eine inhaltliche Aufarbeitung der Vergangenheit, meinte der brandenburgische Wissenschaftsminister Hinrich Enderlein (FDP). Der Kongreß beschäftigte sich mit der Umgestaltung der Erziehungswissenschaft in Ostdeutschland, doch auf den Podien der Arbeitsgruppen blieben die Teilnehmer aus dem Westen weitgehend unter sich. Man habe den ostdeutschen Kollegen, die in den Kampf um die eigene Existenz verstrickt seien, nicht noch die Sorge um das eigene Fach aufbürden wollen, so der wiedergewählte Vorsitzende der Gesellschaft, Dietrich Benner, der zu den ersten neuberufenen Lehrstuhlinhabern an der Berliner Humboldt-Universität gehört. In einer Erklärung stellten die Erziehungswissenschaftler fest, daß weder die herkömmliche Hauptschule noch die Gesamtschule in der Lage seien, die bildungspolitischen Probleme des Jahrzehnts zu lösen. Sie fordern mehr Flexibilität in der Schulorganisation. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern müßten abgebaut werden. Konkrete Vorschläge wurden nicht unterbreitet.

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