: PVC am Pranger
■ Düsseldorfer Flughafen beim Brand durch das Chlorprodukt verseucht
Düsseldorf (AP) – Die Verseuchung des Düsseldorfer Flughafengebäudes mit Dioxinen und Furanen ist nach Untersuchungen der Stadt Düsseldorf zu einem erheblichen Teil auf die Verwendung von PVC beim Bau des Gebäudes zurückführen. Aber auch chlor- und bromhaltige Flammschutzmittel, wie sie in Kunststoffen verwendet werden, hätten vermutlich eine Rolle gespielt, so Umweltdezernent Henning Friege.
Eine exakte Analyse von Brandruß aus dem Abfluggebäude ergab Friege zufolge einen Chloranteil von rund 10,9 Prozent. Eine derartige Chlormenge lasse sich nur mit einer Verbrennung von PVC erklären, das zu 50 Prozent aus Chlor besteht. Außerdem seien inzwischen größere Mengen verbrannter PVC-Kabel gefunden worden, erklärte der Dezernent.
Erst vor einer Woche hatte der Flughafen Düsseldorf angekündigt, daß der Flug- und Abfertigungsbetrieb für die nächsten zwei bis drei Jahre mit „Dauerprovisorien“ in winterfesten Leichtbauhallen abgewickelt werden müsse. Die Wiederinbetriebnahme der regulären Abfertigungsgebäude werde wesentlich länger dauern als zunächst angenommen.
Mehrere Versicherer haben dem Flughafen Düsseldorf nach der Brandkatastrophe im April die Policen gekündigt. Wie die Stuttgarter Zeitung berichtete, wurden die Verträge für die Feuerversicherung mit einer einmonatigen Frist aufgelöst. Die Assekuranz gehe bei dem Unglück am 11. April von Verstößen gegen die Brandschutzverordnung aus.
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