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PR–Aktion für die Atomkraft

■ Internationale Tagung der Atomkraftwerksbetreiber in Dortmund / Draußen: Proteste wegen geplanter Tagung in Südafrika / Drinnen: „Viele Schwierigkeiten“ für neue Projekte

Von Corinna Kawaters

Dortmund (taz) - Im „Goldsaal“ der Dortmunder Westfalenhalle begann gestern die zweitägige internationale Sondertagung der Technischen Vereinigung der Großkraftwerksbetreiber (VGB). Unter dem Motto „Kohle und Kernenergie für die Strom– und Gaserzeugung“ beteiligten sich über 300 Ingenieure aus 15 Nationen. Vor dem Eingang des Tagungsortes fanden sich am Morgen etwa 50 Demonstranten ein, die mit Transparenten und Getöse gegen die geplante Tagung des VGB in Südafrika protestierten (die taz berichtete). Die Tagungsteilnehmer aber konnten es sich leisten, „dank der hervorragenden Beratung der Dortmunder Polizei“, die „friedliche Meinungsäußerung auch in Form von Demonstrationen zur Kenntnis zu nehmen“, wie der VGB–Vorstandssprecher Schilling bei der Pressekonferenz am Mittag sagte. Im übrigen sei das südafrikanische Energieversorgungsunternehmen ESCOM seit zwölf Jahren VGB–Mitglied und habe durch seine regelmäßige Beitragszahlung einen Anspruch auf einen Kongreß in seiner Region. Die Lage auf dem Atomkraftwerksmarkt sei jedoch inzwischen schwierig, hieß es. Nicht nur, daß der Energiebedarf inzwischen geringer sei als erwartet, auch daß in den nächsten zehn bis 15 Jahren voraussichtlich kein Stromerzeuger einen Hochtemperatur–Reaktor (HTR) bestellen wird, war die einhellige, wenn auch nicht ganz so offen formulierte Meinung der Referenten bei der Pressekonferenz. Daher bemüht sich die AKW–Lobby verstärkt um Aufträge aus dem Ausland, wobei China und die UdSSR derzeit als Hauptinteressenten gelten.

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