: POLIZEIEINHEIT WIRD AUFGELÖST
Die israelische Armee hat nach einem Zeitungsbericht eine Einheit der Militärpolizei wegen Misshandlung von Palästinensern aufgelöst. Die Tageszeitung Ha’aretz berichtete am Sonntag, die am Kontrollpunkt Kalandia stationierte Einheit habe Palästinenser belästigt, ihre Abfertigung verzögert und Gegenstände wie CD-Spieler, Zigaretten und Nahrungsmittel beschlagnahmt. Kalandia ist der wichtigste Übergang an der Grenze vom nördlichen Westjordanland zu Israel, zwischen Ramallah und Jerusalem gelegen. Von Palästinensern und Menschenrechtsgruppen liegen Dutzende Beschwerden über Vorgänge an dem Kontrollpunkt vor. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Bericht. Nach israelischer Sichtweise sind derartige Kontrollstellen nötig, um potenzielle Selbstmordattentäter an der Einreise in den jüdischen Staat zu hindern. Dem Zeitungsbericht zufolge wurde die Polizeieinheit eigens für die Arbeit an dem Kontrollposten eingerichtet, habe sich aber als Fehlschlag erwiesen. Im Verhör hätten einige Militärpolizisten die Vorwürfe gestanden. Der zuständige Kommandeur, Generalmajor Mosche Kaplinski, habe den Befehl zur Auflösung der Einheit gegeben. Zum Einsatz an dem Kontrollpunkt werde eine neue Polizeieinheit gebildet, berichtete Ha’aretz. (ap)