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■ P.L.O.
Mystische Klänge einer mysteriösen Kapelle. Nennen sich P.L.O., sind aber mitnichten Hardcore- Polit-Punks, sondern Vertreter von Psychedelia, handgerühert in der hauseigenen Küche. Sie veröffentlichen eine Single mit einem Stück aus diesem Jahr und einem von 1986, und ihr Info verweist andeutungsvoll auf konspirative Drähte nach Hannover und Hamburg. Sie selbst logieren in Berlin, passenderweise bei Emilo Winschetti, wobei verschwiegen wird, ob er direkt in das Projekt involviert ist.
Überhaupt verschweigen P.L.O. mehr, als sie offenbaren und umgeben sich mit geheimnisvoller Aura. Ihr Musik nährt das Gerücht, sie seien die Inkarnation der kultisch verehrten 39 Clocks, zumindest aber eine Seitenlinie von ihnen. P.L.O. dementieren und bestätigen nichts, lassen sich von Underground-Papst A.Hilsberg als 39 Clocks-Revival-Band promoten und spielen mit Drum-Box, Melodie-Loops und verhallter Stimme als seien sie es wirklich.
Sie sind es wohl nicht, auch weil die Originale nach '86 selbst einen Comeback-Versuch mit neuer Platte starteten. Doch wer dieser Personifizierung der deutschen Subversion nachtrauert, kann sich von P.L.O. ab 21 Uhr im Osten einen erinnerungsträchtigen Flashback abholen. Was waren die Mittachtziger doch schräg... Schwalbe
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