: PISA – DER SCHOCK
Als vor zwei Jahren die Geheimsache Pisa vorab gelüftet wurde, wurden selbst abgebrühte Parlamentsreporter blass. Der internationale Schülervergleichstest (Programme of International Students Assessment) platzierte nicht nur die deutschen 15-Jährigen ins hintere Mittelfeld von 32 Teilnehmerstaaten. Er brachte schlechte Noten in jeder Hinsicht. Der Traum von der Bildungsnation war ausgeträumt: Deutsche Schüler sind wenig leistungsfähig. Es gibt nur eine kleine Gruppe von Spitzenschülern: 9 Prozent (Finnland: 19 Prozent), dafür eine viel zu große Gruppe von Risikoschülern. Darunter 10 Prozent funktionale Analphabeten, also Kinder, die einen Text lesen, ohne irgendetwas davon zu verstehen. Der Abstand zwischen guten und schlechten Schülern beträgt hierzulande über zwei Lernjahre. Nirgendwo ist der Bildungserfolg so abhängig von der sozialen Herkunft.