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Ozonverordnung

■ betr.: „,Effefinger‘ für grüne Ministerin“, taz vom 8./9. 7. 95

Ich habe größtes Verständnis dafür, daß sich ein Hessen-Korrespondent langweilt, weil der Unterhaltungswert der dortigen Politik nach dem Weggang von Joschka Fischer drastisch gesunken sein dürfte. Aber das ist keine ausreichende Entschuldigung dafür, über ein Thema zu schreiben, von dem man absolut nichts versteht. Und das ist beim Thema „Ozon“ nur zu offensichtlich der Fall. Da stimmt in diesem Kommentar einfach nichts.

1. Die Ozonverordnung Hessens sieht Tempolimits nicht bei 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft vor, sondern ab 215 Mikrogramm. Verwunderlich, daß ein in Hessen beheimateter Mensch das nicht weiß – schön aber, wenn er schon früher den Fuß vom Gaspedal nimmt.

2. Der erste Entwurf von Bundesumweltministerin Merkel sah Fahrverbote ab 270 Mikrogramm Ozon vor. Dieser Wert wird in der Tat nur äußerst selten erreicht. Auf die 240 Mikrogramm, die aufgrund breiter Proteste dann in den Gesetzentwurf geschrieben wurden, trifft das nicht unbedingt zu, wie dieser Tage zu sehen war.

3. Die UmweltministerInnen der „nicht unionsregierten Länder“ haben nicht gefordert, schon ab 180 Fahrverbote zu verhängen. Ihr Verordnungsentwurf sah ein gestaffeltes Vorgehen vor: Tempolimits ab 180 Mikrogramm, Fahrverbote ab 240 Mikrogramm.

4. Iris Blaul mag tapfer sein, doch auch im Norden der Republik gab und gibt es noch Unbeugsame – zum Beispiel Edda Müller in Schleswig-Holstein und Fritz Vahrenholt in Hamburg. Die halten zwar keine „rot-grünen Fähnlein“ hoch, halten dafür aber an ihren umweltpolitischen Positionen zum Ozon fest.

Wie so viele Fehler durchgehen können bei einem Thema, das wochenlang in der taz breitgewalzt wurde, kann ich nicht verstehen. Unabhängig davon begreife ich auch nicht, was diese mißlungene Nacherzählung eines Konfliktes in den Kommentarspalten zu suchen hatte. Denn das einzig Kommentierende an diesem Kommentar ist der letzte Satz: „Gratulation an Frau Merkel, Schande über die SPD – und ein Beileidstelegramm an die Umwelt.“ Dafür hätte es des Aufwandes der vorangegangenen Zeilen nun wirklich nicht bedurft. [...] Kai Fabig, Pressesprecher der

Umweltbehörde der Freien und

Hansestadt Hamburg

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