: Ozon-Warnung in Berlin
■ Keine Anstrengung im Freien / Engelen-Kefer fordert Arbeitsschutz
Berlin/Köln (ADN/AP/dpa) – In Berlin werden heute infolge der Witterung im Stadtgebiet Ozon- Konzentrationen von mehr als 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft erwartet. Besonders empfindlichen Personen riet das Luftgüte- Meßnetz Blume deshalb gestern vorsorglich, am Nachmittag ungewohnte und körperliche Anstrengungen im Freien zu vermeiden. Bei ihnen könne die Ozon-Belastung unter anderem zu Tränenreiz und Kopfschmerzen, bei höheren Konzentrationen auch zu Atembeschwerden führen.
Der normale Aufenthalt im Freien, wie zum Beispiel ein Picknick im Grünen, ein Spaziergang im Wald oder das Planschen im Schwimmbad sind dagegen unbedenklich. Ratsam ist es aber, anstrengenden Ausdauersport vom Nachmittag auf die Morgenstunden oder den späten Abend zu verlegen. Für die gesamte Bevölkerung wird eine entsprechende Empfehlung erst bei Werten über 360 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft ausgesprochen. Die Ozon-Belastung wird vom Meteorologischen Institut der Freien Universität (FU) Berlin unter der Rufnummer 0190-270 643 mitgeteilt und stündlich aktualisiert.
Eine Reduzierung der Ozonwerte ist in Berlin jedoch trotz der Ozonverordnung kaum absehbar. Die Senatsverkehrsverwaltung geht davon aus, daß rund ein Drittel der Autos ohne Katalysator von möglichen Fahrverboten ausgenommen werden.
Auch bei Verstößen gegen das Fahrverbot müssen sich uneinsichtige Autofahrer keine Sorgen machen. Bußgelder werden in Berlin nicht erhoben. Statt dessen sollen die Polizeibeamten erzieherische Gespräche mit den sündigen Verkehrsteilnehmern führen.
Gute Vorschläge zum Schutz vor Ozongefahren am Arbeitsplatz verkündete dagegen die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Ursula Engelen-Kefer. Ihre Vorstellungen reichen von Überstundenverbot, häufigeren Erholungspausen, Drosselung des Arbeitstempos bis hin zu Arbeitszeitverkürzungen.
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