post aus riga : Ouvertüre
t.a.T.u., die heißeste Popware beim diesjährigen Grand Prix, sind seit Sonntag in Riga – und mit ihnen etwa 400 vollständig hysterische russische Journalisten, die davon ausgehen, dass der Eurovisionstross in einem Jahr im Kreml Station macht: Zwei angeblich lesbische Mädchen mit Hit im Gepäck, das muss doch für einen Sieg reichen. Selbst Ala Pugatschowa, die Streisand der Sowjetunion, genoss 1997 in Irland beim Grand Prix nicht so viel entschlossenen Hype. Empfangen wurden die beiden t.a.T.u.-Mädels, Julya und Lena, als seien sie die feministischen Dalai Lamas der Popmusik: aufgeregt und doch gelassen. Das trifft auch auf Lou zu, die Ralph Siegels Traum verkörpert, endlich zum zweiten Mal für Deutschland die Eurovisionskrone zu gewinnen. Heute muss sie erstmals proben; gleich nach ihr die beiden Russinnen: Sie werden sich mögen! JAF