Out now mit Nachwuchs

Die Schwankhalle veranstaltet vom 17. bis 25. Juni ihr zweites Festival für junge Talente aus Film, Tanz und Theater. Nach den Aufführungen wird ein „moderiertes Publikumsgespräch“ geboten

Ein großes Schaulaufen, könnte man sagen. „Wirklich schöne Sachen“, sagt Organisator Felix Wittek. Zum zweiten Mal versammeln sich Talente aus europäischen Film-, Tanz- und Regieschulen in der Schwankhalle und zeigen neun Tage lang, was sie gelernt haben. Das soll zum einen das Bremer Publikum erfreuen, und zum anderen dem Nachwuchs die Möglichkeit bieten, Kontakte zu knüpfen.

Dabei müssen Zeiten, in denen feste Stellen mehr die Ausnahme denn die Regel sind, die Budgets schrumpfen und die Zahl der Bewerber wächst, künstlerisch gesehen nicht die schlechtesten sein. „Ich glaube, dass man heute mutiger sein muss“, sagt Wittek und eben diesen Mut findet er in den Arbeiten der eingeladenen Gruppen. „Out now!“ setzt dabei ganz bewusst auf ein breites künstlerisches Spektrum: Neben den klassischen Theaterschulen wie der Berliner Ernst-Busch-Schule und der Essener Folkwang-Schule ist die Amsterdamer Schule ISH eingeladen, die ihre Absolventen für Musikvideos und Show-Dance ausbildet. Und damit das Publikum seine Fragen zur Inszenierung oder zur Ausbildung der Künstler stellen kann, gibt es nach jeder Aufführung ein moderiertes Publikumsgespräch. grä

Die Termine:

Den Auftakt macht am Fr 17.6., 20 Uhr „Schiller, abgehakt! – Agenten und Akteure“, das Debüt von Johannes Finke über die Generation der 1970er mit Robert Stadlober und Stefan Konarske. Am Sa 18.6., 20 Uhr ist eine Performance der Schweizerin Regina Gyr zu sehen, „Barraccapolis“, die in drei Monologen Großstadtmenschen zeigt, die plötzlich in freier Natur überleben müssen. Der Tanzfilm „Fujendo – Running Away“ des italienischen Choreographen Bruno Catalano läuft am So 19.6., 20.30 Uhr, das Tanzstück „Rahido Ben Wun Jo“ der polnischen Performerinnen Kamila Jankowska und Kamila Jezierska ist am So 19.6., 20 Uhr zu sehen. Akrobatische Stunts, Tanz auf Inline-Skates und Hip-Hop zeigen die Absolventen der niederländischen Tanzschule ISH unter dem Titel 4-ISH am Mo 20.6., 20 Uhr. Die Folkwanghochschule reist am Di 21.6., 20 Uhr mit „Medea und Jason“, einer Medea-Adaptation, an und am Mi 22.6, 20 Uhr präsentieren Studenten der Prager Filmhochschule ihre Filmprojekte. „Going nowhere slowly“ heißt das Tanzprojekt zweier Absolventinen der Salzburg Experimental Academy of Dance am Do 23.6., 20 Uhr und am gleichen Abend plaudern „Vom jungen Spund zum alten Hasen“ Künstler über ihre ersten Gehversuche. Am Fr 24.6., 20 Uhr ist mit „Amnesie“ eine Arbeit zum Thema Utopieverlust aus der Ernst-Busch-Schule zu sehen und den Abschluss machen am Sa 25.6., 20 Uhr Ödön von Horvaths „Geschichten aus dem Wiener Wald“, gezeigt von der National Academy for Theatre and Film Arts.

Begleitend gibt zwei Workshops: „Improvisation als Ausdrucksfindung“ und „Vocal Art – der andere Umgang mit Stimme“ für Laien und Geübte vom 20.–24. Juni.

Das vollständige Programm findet sich unter www.schwankhalle-bremen.de.