: Otto ist gut, Bayer wird besser
Der Otto-Motor, durch die ökologische Diskussion ideologisch ins Taumeln geraten, könnte vor einem Revival stehen. Nach sechzehn Jahren ungerechtfertigter Einwände und neuen Schubes durch das Patentgericht gab das Patentamt im Frühjahr 1990 seinen Segen.
Ausgehend von der Überlegung, daß ein Fahrzeug von rund 880 Kilogramm für eine gleichbleibende Geschwindigkeit von 50 Kilometer pro Stunde lediglich vier PS ( drei Kilowatt) braucht, entwickelte und baute der ehemalige Ingenieur bei „Ford Köln“ und jetzige Pensionär Willy Bayer seit 1972 einen neuartigen Fünf-Zylinder-Viertakt-Verbrennungsmotor. Der Motor benutzt das Prinzip der Taumelscheibe anstelle der herkömmlichen Kurbelwelle. Er erreicht aufgrund seines veränderlichen Hubraumes und annähernd konstanter Verdichtung des Luft- Kraftstoffgemisches erhebliche Einsparungen im Teillast- oder Stadtverkehr.
Je nach Motorgröße ließen sich mit diesem Motortyp jährlich durchschnittlich 5.000 Kilometer Fahrten im Stadtverkehr einsparen. Dadurch würde der CO2-Ausstoß der Otto- Motoren wesentlich reduziert. Möglich wurde die Realisierung des Konzeptes durch ein Steuerdreieck, das zahlreiche Hebel und Gelenke ersetzt und sowohl die Taumelscheibe als auch den veränderlichen Hubraum steuert. Dadurch wird die Konstruktion im Vergleich zu anderen Taumelscheiben-Konzepten erheblich vereinfacht. Der Motor könnte in kürzester Zeit zur Serienreife fortentwickelt werden und dürfte nach Hoffnung des Erfinders im Preis nicht wesentlich über dem herkömmlicher Otto-Motoren liegen. Peter Huth
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