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Ost-Lehrer geschaßt

■ Ostberliner Pädagogen forderten Aussetzung ihrer Kündigungen / PDS fordert Untersuchungsausschuß

Berlin. Die sofortige Aussetzung der Kündigungen und die Prüfung jedes einzelnen Falles haben rund 60 Ostberliner Lehrer und Erzieher gefordert. In einem Gespräch mit dem Stellvertreter des Bildungsstadtrates, Peter Köpke (parteilos) wandten sie sich gegen die zum 15. oder 20. September ausgesprochenen Entlassungen. Die Pädagogen hatten früher an SED-Parteischulen oder am Institut für Marxismus -Leninismus unterrichtet. Einige waren im ehemaligen Ministerium für Staatssicherheit tätig.

Es habe weder Gespräche mit den Betroffenen noch mit deren Arbeitskollektiven und Elternvertretungen der Einrichtungen gegeben. Zumeist hätten die Betriebsgewerkschaftsleitungen den Kündigungen ihre Zustimmung versagt, teilten die Lehrer und Erzieher aus Marzahn, Köpenick, Weißensee und Hohenschönhausen mit. Wie die Vertreter des Magistrats betonten, seien sie nicht in der Lage, die Entscheidungen zurückzunehmen. Auf der Grundlage der Ostberliner Verfassung könnten sie den Bezirksämtern nur Empfehlungen geben. Sie rieten den Betroffenen, gegen die Entlassung zu klagen.

Ein Antrag der PDS in der Stadtverordnetenversammlung auf Aussetzung der Kündigungen war abgelehnt worden. Die Fraktion hat die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses beantragt.

adn

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