: Oskar, come back!
Ich habe nicht Rot-Grün gewählt, sondern Rot-Rot, und zwar Oskar Lafontaine und Gregor Gysi. Das ist die einzige Konstellation, die im real existierenden Kapitalismus ein gewisses Maß an sozialer Gerechtigkeit versuchen könnte. Nicht mehr und nicht weniger.
Natürlich bin ich enttäuscht, denn ich habe einen neoliberalen Kanzler und einen grünen Kriegsminister bekommen – man sollte sich wohl keine Illusionen in diesem Gesellschaftssystem machen. Besonders widerwärtig aber ist, wie sich jetzt grüne und SPD-Neoliberale die Lafontainschen sozial- und steuerpolitischen Erfolge auf ihre Fahnen schreiben. Dabei waren sie – Rezzo Schlauch z. B. – die ersten, die froh waren, dass Oskar gegangen war, weil er erstens innenpolitisch nicht jede Sparschweinerei und zweitens außenpolitisch nicht die Kriegsschweinerei gegen einen souveränen Staat mittragen wollte. Dafür alle Achtung!
Aber: Oskar, der Krieg ist aus, die Sparpolitik ein Graus – ich will von dir keine Bücher, sondern in der Zeitung lesen. Täglich, und auf Seite 1! Oskar, come back! Rudolf Mohn, Berlin
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