■ McCash Flows Orakel: Orientierungslos
Die leichten Lichtblicke, mit denen der Börsenmonat Februar eröffnete, verdanken sich einmal mehr der etwas festeren Dollar-Tendenz, die allerdings, wie Beobachter glauben, weniger mit guten Nachrichten aus den USA als mit einer von den derzeitigen Außenpolitik-Querelen verursachten politischen Schwäche der D-Mark zusammenhängt. So verbuchten zum Wochenbeginn, wie immer bei festem Dollar, exportorientierte Aktien die stärksten Gewinne, wenn der Greenback wieder um ein paar Pfennige nachgibt, werden sie aber auch wieder zu den stärksten Verlierern gehören. Meldet Tokio am Morgen steigende Tendenz und geht das Frankfurter Dollarfixing halbwegs glimpflich ab, klettern die deutschen Aktien ein bißchen, beginnt aber die US-Währung an der dritten Stelle hinter dem Komma zu kränkeln, steigen die Aktienhändler mit säuerlichen Mienen in den Ring, kommen dann noch einige größere Verkauforders aus dem Ausland, sind die Vortagsgewinne schon nach der ersten Börsenstunde dahingeschmolzen. Die Ratlosigkeit, die der „Schwarze Montag“ hinterlassen hat, ist auch nach fast einem halben Jahr ungebrochen, und was auch immer Experten in diesen Tagen empfehlen – die Palette reicht von „dividendenstarken Aktien“ über Festverzinsliche Anleihen bis zum „Comeback des Goldes“ –, es geschieht mit merklicher Zurückhaltung. Die Gefahr, daß eine fest umrissene Prognose nach hinten los geht, ist im aktuellen Börsenverwirrspiel zu groß.
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