: Orden-Recycling aus Öko-Protest
■ Janssen gibt wegen Uni-Ost Bundesverdienstkreuz zurück
Seit gestern hat Bremen einen Bundesverdienstkreuzträger weniger. Umweltschützer Gerold Janssen gab gestern aus Protest gegen den drohenden Baubeginn am Gelände Uni Ost im Gebäude der Bürgerschaft seine Auszeichnung an Umweltsenator Ralf Fücks zurück, von dem er sie vor zwei Jahren bekommen hatte. „Man hätte mit dem Baubeginn warten können, bis die Ausgleichmaßnahmen vorgenommen werden“, meinte Janssen, der die Entscheidung zum vorzeitigen Baubeginn als „Lex Siemens“ kritisiert hatte (siehe taz vom 21.1.). Und da das Gelände an Siemens gehen solle, den Konzern, der mit Atomkraft Geld verdiene, empörte Janssen noch zusätzlich.
Für den Umweltschützer sind die vorgesehenen Ausgleichsmaßnahmen nicht ausreichend. Seinen Protest stützt er auch auf einen Beschluß des grünen Kreisverbandes Schwachhausen, Horn und Borgfeld, der sich ebenfalls gegen den vorzeitigen Baubeginn ausgesprochen hatte.
Ralf Fücks war über Janssens medienwirksame Aktion empört: „Friedrich Rebers nennt mich den Totengräber der Ökonomie und Gerold Janssen den Totengräber der Ökologie.“ Schließlich habe der Senat Siemens eine Standortzusage gegeben, daran müsse man sich nun halten. Sprach–s und verschwand. taz
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