piwik no script img

Orang-Utan weggesenst

Die allerletzte Warnung an den üblen Schnitter

Damenfoto: dpa

Tod, du elende Missgeburt der Weltgeschichte! Seit Jahren warnen wir dich, dass du deine bleichen Knochenfinger von unseren Ältesten lassen sollst. Doch immer wieder reißt du die ältesten Menschen der Welt aus unserer Mitte. Aber wir Menschen sind dir wohl nicht mehr genug für deinen elenden Spaß, Schnitter, du miese Arschkrampe! Jetzt hast du den mit 62 Jahren ältesten Orang-Utan der Welt weggesenst. Die Affendame Puan hatte 11 Kinder und 54 Kindeskinder und lebte glücklich und zufrieden im Zoo der australischen Stadt Perth, bis du, Tod, du Sau, sie aus dem Dasein befördert hast. Das muss ja ein doller Jokus sein, die Sense an einer unschuldigen älteren Dame erklingen zu lassen. Dabei galt Lady Puan als zurückhaltende und unabhängige Persönlichkeit, wie ihre engsten Freunde in ersten Stellungnahmen erklärten: „Bei Puan wusste man immer, woran man war. Wenn ihr irgendwas nicht passte, stampfte sie mit dem Fuß auf.“ Und in ihrem Sinne stampfen auch wir nun mit dem Fuß auf. Tod, du dreimal verfluchte Darmexistenz! Auch für unsere Orang-Utans sollte das eherne Gesetz aller Ältesten gelten: Wer so lang durchgehalten hat, der sollte ewiglich weitermachen dürfen!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen