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Olympia im Umland?

■ Olympiaprojektgruppe des Magistrats legt zwei Pläne vor: Spiele im Zentrum - in Malchow oder Buchholz / Keine Angaben über Kosten

Ost-Berlin. Die „Projektgruppe Olympische Spiele 2000 in Berlin“ des Ostberliner Magistrats hat in ihrer Abschlußstudie zwei Varianten vorgeschlagen: innerstädtisch oder einen Olympiapark im Norden Berlins in Malchow oder Buchholz. Im Informationsblatt des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) der DDR, favorisierte Wolfgang Schmahl, Leiter der Projektgruppe und neugewähltes NOK-Präsidiumsmitglied, die innerstädtische Variante. „Ich persönlich neige sehr zur Durchführung der Spiele im Zentrum der Stadt.“

Schmahl betonte, daß es sich bei den Ergebnissen der Studie „nur um Vorschläge nach einer Bestandsaufnahme handelt“. Diese müssen nun mit der bereits im Januar 1990 veröffentlichten Westberliner Olympiastudie koordiniert werden. Dazu wird am 9. Juli im Westberliner Rathaus Schöneberg eine Olympia-Arbeitsgruppe gegründet.

„Ob Spiele im Ostteil der Stadt überhaupt machbar sind, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden“, sagte Schmahl. Bei der innerstädtischen Variante schlägt die Ostberliner Studie den Neubau einer Großsporthalle auf dem Gelände des heutigen Stadions der Weltjugend im Bezirk Mitte vor. Das Olympische Dorf könnte am Rummelsburger See entstehen, und die restliche olympische Familie würde auf dem heutigen Zentralviehhof-Komplex untergebracht werden. In beiden Fällen entstünden große Wohneinheiten, die im Anschluß an die Spiele helfen könnten, das Wohnungsproblem der Spree-Metropole zu lösen. Ein Schwimm- und Sprungkomplex soll im Stadtteil Friedrichshain entstehen, für die Bahnradwettbewerbe soll das Weißenseer Stadion restauriert und ausgebaut werden.

Bei der Variante eines Olympiaparkes am Stadtrand soll eine völlig neue Großarena konzipiert werden. „Zentrumsspiele“ sollten dagegen im rekonstruierten Olympiastadion im Westteil der Stadt eröffnet werden. Über die Kosten wurde nichts Konkretes mitgeteilt.

Beide Varianten schlagen die Auslagerung mehrerer Sportarten vor: So sollen die Ruder- und Kanuwettbewerbe in Potsdam, der Kanuslalom in Chemnitz, Segeln in Kiel, Warnemünde oder Travemünde und die Vorrundenspiele der Ballsportarten in anderen DDR-Städten durchgeführt werden.

dpa

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